Die Fraktion der Christdemokraten im Hofgeismarer Stadtparlament hat den 49-jährigen Ingenieur Thomas Stiehl zu ihrem Vorsitzenden gewählt. Die Wahl war erforderlich geworden, nachdem Waltraud Vialon den Vorsitz aus persönlichen und gesundheitlichen Gründen niedergelegt hatte. Stellvertreter Stiehls bleiben Ulrich Stallknecht und Timo Hofmeyer.

Stiehl dankte seiner Vorgängerin für die geleistete Arbeit im Namen der CDU-Fraktion.

Er freue sich auf die neue Aufgabe und Verantwortung, zumal in einer Zeit, in der das Stadtparlament mit mehreren Standortfragen befasst sei, die das Stadtbild seiner Heimatstadt Hofgeismar auf Jahrzehnte hinaus prägen werden. Dazu gehören das Krankenhaus, die Stadthalle und der neue Kindergarten.

Erfreut zeigte sich die Hofgeismarer CDU, dass der ursprüngliche Plan des Bürgermeisters und der SPD-Fraktion, eine neue Stadthalle am Reithagen zu errichten, offenbar vom Tisch sei. Die Kommunikation zu den Stadtverordneten, auch was der Bürgermeister nun plane, sei allerdings eher dürftig, erklärte Stiehl. Die CDU-Fraktion befürworte weiterhin einen Standort, von dem auch Nutzer der Regiotram die Stadthalle fußläufig erreichen könnten. Das alte Bahnhofgebäude komme dafür jedoch nicht in Betracht.

Darüber, dass es selbstverständlich zu Hofgeismar als Mittelzentrum gehöre, auch über ein Akut-Krankenhaus zu verfügen, herrsche wohl Einigkeit. Umso unverständlicher sei es, dass der Bürgermeister hier das Heft des Handelns völlig aus der Hand gegeben habe. Der jetzt angedachte Standort im Gewerbegebiet Jahnsportplatz sei die denkbar schlechteste Lösung. Die Stadt müsse sich auf ihre eigenen städtebaulichen Ziele zurückbesinnen, am Gesundbrunnen ein medizinisch-pflegerisches Zentrum zu schaffen und daher auch das neue Krankenhaus dort anzusiedeln. Dafür wolle er mit der CDU-Fraktion kämpfen.

Warum der Standort des neuen Kindergartens im Unterschied zu den beiden anderen Projekten gar nicht in den städtischen Gremien diskutiert, sondern den Stadtverordneten als angeblich einzig möglicher Standort vorgegeben wurde, kann sich Stiehl aber gar nicht erklären. Dem Vernehmen nach sei aber bereits ein Architekten-Auftrag für den völlig ungeeigneten Standort an den Ziegeleien vergeben. Diese Vorgehensweise werde die CDU-Fraktion, genauso wie den Standort selbst, im Stadtparlament zur Sprache bringen. Als einfach unverständlich bezeichnete Stiehl die Entscheidung für den neuen Standort an den Ziegeleien gegenüber dem ehemaligen Baumann-Gelände. Das Areal sei unter Gesichtspunkten wie Verkehrssicherheit, Erreichbarkeit und auch eventueller Expansion als Standort schlicht auszuschließen.

Nachdem ein Großteil der Amtszeit des Bürgermeisters von Untätigkeit geprägt gewesen sei, folge jetzt vor der Wahl hektische Betriebsamkeit, die aber nur zu falschen Vorschlägen und Entscheidungen führe. Der Stadt Hofgeismar zu einem neuen tatkräftigen Bürgermeister zu verhelfen, erklärte Thomas Stiehl zu einem weiteren Ziel seiner Tätigkeit.

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